In diesem Prozess kommt es allerdings nicht nur zu einer funktionellen Veränderung unseres Gehirns, sondern Erlebtes und neue Erfahrungen führen auch dazu, dass die Struktur und die Verbindungen zwischen Nervenzellen im erwachsenen Gehirn kontinuierlich verändert werden. Diese strukturelle Flexibilität nennt man aktivitätsabhängige Plastizität des Nervensystems. Bis vor circa 20 Jahren ging man davon aus, dass aktivitätsabhängige Plastizität nur auf Nervenzellen wirken kann, die während der Embryonalentwicklung oder sehr früh im Leben generiert wurden. Allerdings konnte inzwischen nachgewiesen werden, dass auch im erwachsenen Gehirn lebenslang neue Nervenzellen gebildet werden können.
In seinem Vortrag zeigt Sebastian Jessberger, wie unser Gehirn durch Erleben verändert wird und warum strukturelle Veränderungen des Gehirns wichtig sind für Lernen und Gedächtnis.
Sebastian Jessberger ist Professor für Neurowissenschaften und Direktor des Instituts für Hirnforschung der Universität Zürich. Mehr
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