Diesen und weiteren Fragen gehen wir nach und zeigen die vielfachen und unterschiedlichen Verbindungen von Medizin und Geschlecht auf. Geschlecht bezieht sich hier auf die «kleinen Unterschiede» zwischen Mann und Frau: Es gibt biologische («Sex») sowie kulturell und sozial («Gender») bedingte Unterschiede.
Wird in der Medizin nicht bereits an Geschlecht gedacht? Ja, aber…
Es kommt zum Beispiel vor, dass zwar an Geschlecht gedacht wird, jedoch nur an eines: Der Herzinfarkt wird als «männliche» Krankheit angesehen, obwohl Herz-Kreislauferkrankungen die häufigste Todesursache bei Frauen sind. Oder es kann geschehen, dass zum Geschlecht auch stereotype Bilder gedacht werden und so zum Beispiel Frauen seltener für Spitzenpositionen in Betracht gezogen werden («glass ceiling»). Es ist deshalb sehr wichtig, die Wissen(schaft)skultur in der Medizin um den Faktor Geschlecht zu erweitern und beide Dimensionen («Sex» und «Gender») sowohl in der Lehre und Forschung, wie auch bei der Diagnose und Therapie von Krankheiten vermehrt zu berücksichtigen.
Es erwarten Sie zwei aufeinander abgestimmte Vorträge zu unterschiedlichen Aspekten des Themas. Im Anschluss ist das Publikum herzlich eingeladen, Fragen zu stellen und mitzudiskutieren.
Catherine Gebhard ist Professorin für Kardiovaskuläre Gender Medizin an der Universität Zürich. Mehr
Miriam Buchmann, lic. phil., ist an der Medizinischen Fakultät verantwortlich für Nachwuchsförderung und Chancengleichheit. Mehr
Prof. Dr. Beatrice Beck Schimmer ist Professorin für Anästhesiologie und Direktorin Universitäre Medizin Zürich. Mehr
Weiterfuehrende Beiträge