Das scheinbar stabile Konstrukt unseres körperlichen Selbst hängt eher von der kontinuierlichen erfolgreichen Integration des multisensorischen Feedbacks über unseren Körper ab, als von seiner rein physischen Komposition.
Eine krankhafte Unterbrechung eines solchen neuralen Vorgangs ist mit auffallenden Veränderungen des körperlichen Selbst verbunden. Der Körper kann sich nicht zugehörig, ausser Kontrolle, losgelöst oder verdoppelt anfühlen. Aber sogar bei gesunden Patienten ist das körperliche Selbst viel plastischer als für gewöhnlich angenommen und könnte über multisensorisch widersprüchliche Situationen manipuliert werden.
Anhand von Daten aus der Neurologie, Psychiatrie, experimentellen Psychologie und Virtual Reality-Forschung werde ich illustrieren, wie unser Gehirn das Gefühl von Embodiment erschafft und wie es in verschiedenen Momenten versagen kann.
Prof. Dr. Bigna Lenggenhager ist Professorin für Kognitive Neuropsychologie mit dem Fokus Körper, Selbst und Plastizität an der Universität Zürich. Mehr
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