Doug Potter, Joachim Stadel

Ein Schnitt durch die unsichtbare Dunkle Materie des Universums

Im Zentrum des Bildes befinden wir uns in der Gegenwart, und um uns herum breiten sich Strukturen in alle Richtungen aus. Obwohl sie eigentlich noch weitergehen, wird der Rand dieser Strukturen hier bei 10 Milliarden Lichtjahren im Radius gebildet.

Dies ist die weiteste Entfernung, die vom Satelliten Euclid aus sichtbar ist. Weil das Licht 10 Milliarden Jahre braucht, um uns von diesem Rand zu erreichen, sehen wir, dass sich die Struktur des Universums in dieser Zeit durch die Gravitation deutlich entwickelt hat. War es in der Vergangenheit eher homogen, sind in der Gegenwart die leeren Regionen – so genannte Voids – prominenter. Die Mission von Euclid ist es, diese netzartige Universumsstruktur zu messen und somit die Geheimnisse der Dunklen Materie und Dunkler Energie zu enthüllen. Diese Dunklen «Akteure» treiben nämlich die gesamte Evolution des Universums an, sind aber für die Physik noch rätselhaft.

Die Computersimulation, welche diese Abbildung erzeugt hat, wurde auf dem Piz Daint Supercomputer im CSCS in Lugano gerechnet und ist die grösste und genaueste Simulation der Dunklen Materie im Universum, die je durchgeführt wurde. Galaxien wie unsere Milchstrasse, die auf dieser Skala der Breite eines menschlichen Haares entsprechen, leben in den Dunklen Materie Halos – hier in Dunkelbraun abgebildet.


Dr. Joachim Stadel erforscht am Institut für Computational Sciences der UZH die Entstehung von Planeten und Galaxien. Mehr

Doug Potter ist Spezialist für Hochleistungsrechner und erhielt gemeinsam mit Joachim Stadel im Juni 2018 den „Euclid Star Prize“ für ihre Arbeit an der Flagship Simulation.



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