Im Kurs lernen wir die Cyanotypie kennen. Das ist eine Methode der Photographie, die chemisch auf dem berühmten «Berliner Blau» basiert. Das Verfahren wurde 1842 von John Herschel in England erfunden.
Herschel war Astronom, beschäftigte sich aber auch intensiv mit der Photographie. Cyanotypien sind heute künstlerisch sehr interessant, da sie alle Schattierungen von Blau und Weiss enthalten. Dadurch entsteht je nach Belichtung und Dimension des Objektes eine Tiefenwirkung und ein dreidimensionaler Eindruck. Die Kinder lernen auch die chemischen Zusammenhänge kennen. Denn der Cyanotypie liegt ein komplexer chemischer Prozess zugrunde. So besteht die lichtaktive Substanz aus einem Zitratkomplex von Eisen. Dieser wird unter Lichteinwirkung chemisch umgewandelt. Danach bildet das mit Hexacyanoferrat imprägnierte Photopapier zuerst das unsichtbare Berliner Weiss, das dann an der Luft zu Berliner Blau wird. Je nach Lichtstärke erstrahlt das Blau oder Weiss mehr oder weniger intensiv.
Wir werden im Experiment mit dem Cyanotypie-Verfahren zwei- oder dreidimensionale Objekte belichten und entwickeln. Ich bin sicher, dass dabei kleine Kunstwerke entstehen! Die Kinder dürfen zum Experimentieren gerne eigene Objekte mitbringen (zum Beispiel einen Scherenschnitt oder das Blatt einer Pflanze).
Die Veranstaltung entsteht in Kooperation mit der Kinder-Universität Zürich. Pro Workshop können 5 Kinder teilnehmen. Anmelden kann man sich auf der Seite der Kinder-Universität Zürich.
Roger Alberto ist Professor für Anorganische Chemie an der Universität Zürich und bietet regelmässig Workshops bei der Kinder-Universität Zürich an. Mehr
Weiterfuehrende Beiträge