Die auf das Musikhören und Musizieren spezialisierten Gebiete des Gehirns sind bei Musiker*innen häufig besonders gut funktionell und anatomisch verzahnt. Eine enge audio-motorische Kopplung kann man sehr gut an den typischen Hirnaktivierungen von Tänzer*innen feststellen, während sie Tanzen, Musikhören und sich vorstellen zu tanzen. Musik hören, Musik machen und zu Musik tanzen sind spezielle kulturelle Errungenschaften des Menschen. Insbesondere das Tanzen erfordert die Synchronisation zwischen Gehörtem und der eigenen Motorik.
Den Hirnforscher interessiert natürlich, wie das Gehirn des Menschen Musik verarbeitet, Musik generiert und sich dazu bewegt. Kann man beim Tanzen besondere neurophysiologische Signaturen feststellen, welche die spezifischen neurophysiologischen Prozesse kennzeichnen, die die Synchronisationsleistungen zwischen Musikhören und motorischer Kontrolle ermöglichen? Unterscheiden sich diese Signaturen bei geübten Musiker*innen und Tänzer*innen von jenen, die man bei Tanznoviz*innen und Nichtmusiker*innen feststellen kann?
Im Rahmen dieser Präsentation werden wir einige dieser neurophysiologischen Prozesse darstellen und erläutern.
Prof. Dr. Lutz Jäncke ist Ordinarius für Neuropsychologie an der Universität Zürich. Er beschäftigt sich seit 25 Jahren unter anderem mit den neurophysiologischen und neuroanatomischen Grundlagen der Musikverarbeitung und der Musikexpertise. More
Mariana Gasperin ist Tänzerin im Ensemble des Zürcher Balletts.
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