Formate sind Maßgaben zur Organisation medialer Informationen und Inhalte. Sie dienen der Standardisierung dieser Maßgaben und regulieren damit den Gebrauch von Medien unter bestimmten technischen sowie ökonomischen und rechtlichen Voraussetzungen. Formate sind damit auch Technologien der Macht, die auf Vorstellungen und Erwartungen wirken und diese unter anderem im Interesse des Marktes kalkulierbar machen. Zugleich aber sind Formate ein Schauplatz der Aushandlung, Überprüfung oder Verwerfung jener Erfahrungs- und Wissensbestände, die sie in standardisierter Form verfügbar machen. Wie die Geschichte der Formate zeigt, können einstige Standards marginalisiert werden oder marginale Formate zum Standard erhoben werden, sie können zwischen den Bereichen normativer und alternativer Praktiken zirkulieren und durch Gesten der Aneignung und Übersetzung in verschiedene Kontexte transferiert werden.
Welche Bedeutung kommt dem Format in der zeitgenössischen Film- und Videokunst zu? Was unterscheidet es von der Form hinsichtlich der ästhetischen Gestaltung? Ist das Format eine Kategorie künstlerischen Handelns und Denkens?
Heiner Franzen arbeitet als Künstler in den Medien der Zeichnung, der Skulptur, des Videos und der Animation. Er hatte Gastprofessuren an der Hochschule für Bildende Künste in Braunschweig sowie an der Kunsthochschule Weißensee inne. Mit seinen Arbeiten war er in verschiedenen Ausstellungen, unter anderem in der Temporären Kunsthalle und im n.b.k. in Berlin, im MoMA PS1 in New York und im Kartenraum an der ETH Zürich vertreten. Zuletzt war mit Großes Gesichtsfeld am Haus am Lützowplatz in Berlin seine erste institutionelle Einzelausstellung zu sehen. Die Bedingungen der Wahrnehmung, ihrer medialen und institutionellen Formatierungen wurden hier selbst ansichtig gemacht. Der Ausstellungsaum wurde in ein „großes Gesichtsfeld“ verwandelt, in dem Bilder unaufhörlich im Entstehen zu begriffen scheinen.
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